Staffel 2 | Folge 1: ERP-Auswahl mit Fallhöhe – Wie Sie garantiert die falschen Entscheidungen treffen

Shownotes

Die Auswahl eines ERP-Systems gehört zu den strategisch wichtigsten IT-Entscheidungen eines Unternehmens – und gleichzeitig zu den am häufigsten unterschätzten.
Mag. Johannes Keckeis, CCO der SIS Consulting, bringt als unabhängiger ERP- und Prozessberater nicht nur die Erfahrung aus diversen Auswahlprojekten mit, sondern auch einen scharfen Blick für Denkfehler, methodische Defizite und fatale Routinen, die ERP-Vorhaben ausbremsen oder zum Desaster machen.

In dieser pointierten und praxisnahen Folge räumen wir gemeinsam auf mit Mythen, Wunschdenken und „Best Practice“-Parolen, die in der Realität oft mehr schaden als helfen. Wir sprechen über scheiternde Projekte, vernachlässigte Pflichtenhefte, verfehlte Erwartungen – und darüber, wie Unternehmen mit klarem Blick, ehrlicher Standortbestimmung und strukturiertem Vorgehen bessere Entscheidungen treffen können.

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00:00:01: Willkommen zur zweiten Staffel des Podcasts ERP-Inside.

00:00:05: In dieser Staffel dreht sich alles um die Auswahl und Einführung von ERP-Systemen.

00:00:10: Wir, Benedikt Paasch und

00:00:13: Lisa Flixida,

00:00:14: beide Alumni, zwanzig, vierundzwanzig des ERP-Masterstudiengangs an der FH Kufstein-Tirol, sind eure Hosts.

00:00:22: ERP-Systeme entscheiden heute über Effizienz Skalierbarkeit und Zukunftsfähigkeit.

00:00:29: Doch viele Unternehmen stolpern schon bei der Auswahl.

00:00:32: Denn die Auswahl eines ERP-Systems ist weit mehr als eine technische Frage.

00:00:37: Sie ist eine strategische Weichenstellung mit Folgen, die das gesamte Unternehmen betreffen.

00:00:44: Unser heutiger Gast ist Magister Johannes Kekkeis, Senior Consultant der SES Consulting in Tirol.

00:00:53: Als unabhängiger ERP- und Prozessberater begleitet er seit fast zwei Jahrzehnten Unternehmen bei der Evaluierung und Einführung dieser Systeme mit einem kritisch pragmatischen Blick auf die Realität hinter den Hochglanzfolien.

00:01:09: Und genau darum soll es heute gehen, warum ERP-Projekte scheitern, bevor sie überhaupt starten und wie man genau das verhindern kann.

00:01:18: Herr Kekkeis, schön, dass wir Sie heute für die erste Folge der zweiten Staffel begrüßen dürfen.

00:01:25: Hallo, es freut mich sehr, heute dabei sein zu dürfen und dann lasst uns losstarten in den schönen Podcast.

00:01:33: Sie unterstützen Unternehmen ja schon seit einigen Jahren durch genau diese schwierige Anfangsphase bei den ERP-Projekten.

00:01:42: Was hat sich denn aus Ihrer Sicht in der Praxis verändert?

00:01:46: Woran erkennen Sie, dass ein Projekt möglicherweise auf dem Holzweg ist, noch bevor es überhaupt richtig begonnen hat?

00:01:54: Das ist eine sehr schwierige Frage zum Beantworten.

00:01:58: Weil häufig kommen wir erst ins Boot bei so einem Projekt, wenn das Unternehmen eigentlich schon keinen Ausweg mehr sieht, jetzt unabhängig von den Punkten, die zum Projekt davor in der Auswahl passiert sind oder eben nicht passiert sind.

00:02:14: Ich glaube, was sich ein bisschen verändert hat die letzten Jahre, ist, dass sich im Endeffekt die Anwenderunternehmen sehr stark entwickelt haben.

00:02:25: Das heißt, was sich da schon verändert hat, ist, dass jetzt viele Unternehmen in mehreren Branchen tätig und aktiv sind.

00:02:33: Und die RB-Ambit hat teilweise noch, dass jetzt eine Branchenlösung beispielsweise für den Maschinenbau oder für Mode, Bekleidung, Lifestyle oder Lebensmittel oder Molkereien oder sehr eng getaktet, aber doch viele Unternehmen eigentlich mehrere Branchen bedienen.

00:02:51: Und was man dann durchaus merkt, ist, dass die einen sehr funktional getrieben sind von den Unternehmen her, wo vielleicht nicht immer das Ziel für uns ist.

00:03:01: Das häufigste, was wir aber merken, ist, dass im Endeffekt die Kompetenz bei den Anwendern und Key-Usern eigentlich dann schwierig ist, nehmen wir es mal einfach schwierig, um einerseits eine Auswahl sauber zu bestreiten.

00:03:20: Die Auswahl an sich ist noch die leichtere Übung, die schwierige Übung ist danach das auch zu implementieren.

00:03:26: Und das hat sich ein bisschen, glaube ich, in den letzten Jahren eigentlich verändert.

00:03:32: Was würden Sie sagen, sind halt die Hintergründe?

00:03:34: Also beispielsweise das Thema Branchen, was Sie jetzt angesprochen haben, würde ich eher vielleicht auf Thema Globalisierung oder so zurückführen und das Thema Key-User-Wissen vielleicht eher durch Personalwechsel oder häufige Personalwechsel.

00:03:51: Würden Sie das auch so sehen oder gibt es da andere Gründe, die dahinter stecken können?

00:03:58: Das sind auch Gründe, aber jetzt ist nicht nur Globalisierung, einfach die österreichischen Unternehmen, die sind ja sehr innovativ und sehr findig.

00:04:06: Und wir hatten einen Kunden, der sich beispielsweise Fokus Elektro, Elektronik, Schaltschrankbau und so weiter Und der hat sich dann einfach weiterentwickelt und ist zum Maschinenbauer geworden, weil er ein Problem für sich selber lösen wollte und hat für sich in seiner Produktion eine Automatisierung geschaffen.

00:04:27: Es war aber sein System eigentlich nicht in der Lage, diesen Maschinenbau, weil sie diese Maschine auch verkaufen wollten, da kommt plötzlich ein Service dazu und und und und, dem nicht mehr gewachsen war.

00:04:37: Und das ist so das Thema, wo dann einfach das System und umständig die Prozesse suboptimal um jetzt nicht schlechter anzumüßen, unterstützt.

00:04:46: Das ist so dieses eine Thema.

00:04:48: Das andere Thema mit den Personen, das ist ein sehr schwieriges Thema, weil natürlich im Hinterbau jedes Unternehmen auch entsprechend, ich hoffe, eine Strategie fährt im ERB-Umfeld, wie sie damit umgehen wollen.

00:05:03: Wir haben einen Kunden begleitet, seine Strategie heißt, hundert Prozent Outdoor singen.

00:05:07: heißt aber auch hundert Prozent Aussorts in der Kompetenz.

00:05:12: Und der hat im Ende des Tages seinen Anbieter natürlich auch vertraglich im Positiven an die Kandare genommen, dass auch das Unternehmen sich und die sind sehr schnell späglich entwickeln kann und haben halt entsprechende Kontingente, die sie einfach abrufen können, wenn sie notwendig sind vereinbart.

00:05:31: Dann gibt es aber auch Unternehmen, Die haben dann vor Hausnummer-Fünfundzwanzig Jahre ein System eingeführt.

00:05:39: Links und rechts mittels Anpassungsentwicklungen teilweise massiv verbogen.

00:05:44: Das ist eigentlich aus einem ERP-System, das soll ja Prozesse abwickeln.

00:05:49: Gelinde formulierter Schreibmaschine wird, wo es dann keine integrierten Prozesse mehr abwickeln.

00:05:55: Und häufig, die Unternehmen sind dann rausgewachsen, Komplexität, Internationalisierung, was so hin und was.

00:06:01: Und auf der personellen Seite kann es nicht wieder sein, dass entweder der Gemeingformulierter der IT-Leiter oder der Schöpfer dieses Systems und dieser Anpassungen dann vielleicht mal in Pension möchte.

00:06:15: Das gibt es halt auch als Risiko.

00:06:17: Und dann dieses viel Unternehmenskultur, die es nie Key-User gab, sondern eigentlich nur Anwender gab.

00:06:25: Und das ist dann natürlich sehr, sehr schwierig für ein Unternehmen, das im Hinterbau eigentlich nur Anwender hat, einerseits mit einer Auswahl zu bestreiten mit den Kollegen, weil im Endeffekt Sie kennen das ist und Sie kennen, wie das System heute tickt.

00:06:41: Da, prozessuale Potenziale zu schöpfen, ist dann halt überschaubar oder schwierig eigentlich möglich.

00:06:49: Und noch schwieriger wird es dann eigentlich bei der Implementierung, weil das ist das Tagesgeschäft der Anbieter.

00:06:55: Die sind da richtig gut.

00:06:57: Da ist eher die Gefahr, dass der Anbieter mit seiner geballten Kompetenz am Ende des Tages die Anwenderfirma eigentlich mehr oder minder überfahren.

00:07:05: Oder es gibt auch Anbieter, die dann sehr viele Anpassungsprogrammierungen wiederum verkaufen möchten, um es genau so wie es heute ist, abzubilden.

00:07:15: Das kostet dann halt dreimal einmal in der Konzeption, einmal in Umsetzung und dann natürlich in Betrieb.

00:07:24: Weil Sie es angesprochen haben, die Anbieter überfahren den Kunden dann mit ihren ganzen Funktionalitäten und Angeboten.

00:07:34: Wie wichtig ist es dann, als Kunde im Vorhinein schon zu wissen, das sind meine Prozesse und das sind meine Ziele, die ich jetzt mit dieser ERP-Auswahl und der folgenden Einführung dann auch erreichen möchte.

00:07:49: Wie kann man sich darauf vorbereiten, dass man nicht, wie Sie es gesagt haben, überfahren wird?

00:07:57: Was man immer wieder mal hört und sieht, dass es im Ende des Tages in Unternehmen keine ERP-Strategie gibt.

00:08:05: Das heißt, im Umkehrschluss gibt es eigentlich auch keine übergeordnete Unternehmensstrategie im Normalfall.

00:08:13: ist vielleicht auch etwas, was in der Praxis vielleicht ein bisschen geändert hat.

00:08:17: Ein Unternehmen, was in dem Zusammenhang, auch wenn es jetzt Digitalisierungstrategie oder egal, wie man dieses Kind jetzt nennen möchte, wenn so etwas einfach in einem Unternehmen fehlt, dann sind sie eh schon auf dem Holzweg.

00:08:29: Es kann gut gehen.

00:08:30: Ich wünsche das jedem Unternehmen, aber häufig ist das einfach ein großes Signal.

00:08:35: Und das erste Thema, glaube ich, was man sich kümmern muss, ist das Thema der Strategie.

00:08:39: Das ist sehr vielschichtig, da gehört auch im Nachgang nach Einimplementierung der Betrieb dazu und das KVP-Thema, dem Thema muss ich mich am Anfang stellen.

00:08:49: Und das ist nichts anderes wie bei jeder Strategieausarbeitung, es sind immer die gleichen Themen, um die es am Ende des Tages geht.

00:08:58: Und der zweite Schritt wäre dann nachher eigentlich das Thema Prozesse und so weiter, also den Leistungsumfang zu definieren.

00:09:06: Das ist für viele Unternehmen insbesondere schwer, dass sie eigentlich die Leistungsfähigkeit auch von Systemen heute gar nicht kennen, weil sie halt die Leistungsfähigkeit vom jetzigen System kennen, kombiniert mit der untermständigen vorhandenen Schatten-ID-Excel und Existatenbanken und was sonst noch in Unternehmen dann so herum geistert.

00:09:26: Gibt es da Unterschiede bei verschiedenen großen Unternehmen, also sind zum Beispiel kleine Unternehmen da aufwendiger oder anspruchsvoller bei der Auswahl ihres Systems als große Unternehmen?

00:09:40: Würde ich eigentlich nicht sagen.

00:09:43: Würde ich nicht sagen.

00:09:45: Weil auch kleine Unternehmen haben hochkomplexe, hochanspruchvolle Prozesse am Ende des Tages.

00:09:53: Ein kleiner Händler macht genau das gleiche wie ein großer Händler.

00:09:56: Unter Umständen ist eigentlich die Unternehmensgröße eher schwieriger, weil dann plötzlich ganz viele Personen mitreden, ganz viele Bereiche mit drinnen sind, ist unter Umständen auch um Unternehmensinterne.

00:10:10: Königreiche geht, die man dann halt zur Disposition stellt.

00:10:14: Und dann, das sind halt ein Zitat von einem Anwender, Firma, von einem Finanzleiter.

00:10:22: Ja, ihr könnt da machen, was ihr wollt, meine Fibu bleibt.

00:10:26: Punkt.

00:10:29: Das gibt's bei Großen auch.

00:10:32: Also würde ich sagen, dass es da Unterschiede gibt.

00:10:36: Ich würde sogar sagen, dass zum Teil kleinere oder mittelständische, also kleine Das sind vielleicht noch etwas Handzahmer und Anführungszeichen, aber der typische österreichische Mittelstand oder der gehobene Mittelstand.

00:10:48: Schwere Diskussion, das ist vierhundert, fünfhundert Mitarbeiter.

00:10:52: Das sind noch andere, bei uns ist halt noch familiengeführter Mittelstand.

00:10:58: Sind schon komplex, also ein unserer kleinen Kunden war eine zwei-Damen-Händlerunternehmung.

00:11:08: Sie sind teilweise komplexer in gewissen Abläufen, als es wirklich große Konzerne gibt.

00:11:14: Da hat er vielleicht den Hinterbau, dass sie es selber machen müssen und andere vielleicht einen X-Mitarbeiter in X-Abteilungen haben, die sich anders kümmern können.

00:11:21: Das kann schon sein.

00:11:23: Ja, das kann ich mir gut vorstellen, dass in großen Unternehmen wahrscheinlich auch diverse Abläufe aufgrund der Größe schon einfach standardisiert.

00:11:33: genauer definiert sein müssen als in kleineren Unternehmen, wo vieles vielleicht auch einfach noch, sagen wir mal so, auf dem Zettel Papier passiert und vielleicht gar nicht in irgendeinem System hinterlegt ist, weil der Bedarf gar nicht da ist in diesem Fall.

00:11:49: Bei vielen kleinen Unternehmen ist aber zum Teil umgekehrt, weil sie so wenige Leute sind, müssten sie in einen gewissen Teil massiv automatisieren, wo das dann entsprechend wieder einsammelt.

00:12:03: Also es gibt beide Ausprägungen.

00:12:04: Es ist sehr viel.

00:12:06: einerseits natürlich in welcher Branche ist das Unternehmen unterwegs und wie ist es strategisch aufhaufgestellt?

00:12:14: Ein Teil von seinem Auswahlprozess benint hat, wie Sie es schon erwähnt haben, ja das Thema Anforderungen, Requirements, Engineering bzw.

00:12:23: das Schlagwort Lasten und Pflichtenheft.

00:12:27: Wie stehen Sie denn dazu?

00:12:31: viel gemacht wird, das strukturiert gemacht, wie so der Eindruck aus dem Markt.

00:12:38: Welche Unternehmen sind da sehr genau drauf, dass sie sich das wirklich genau anschauen und welche sind da eher, weil sie einfach mal schauen, welches Unternehmen, welches ERP System könnte uns gefallen.

00:12:54: So das Thema Requirements, Anforderungen, bei der Auswahl geht es noch primär um das Lastenheft oder auch Klammer auf der Leistungsumfang.

00:13:04: Lastenheft hat halt einfach klassisch aus dem Projekt Management einfach seine Konnotierung, schürte Wartungshaltungen.

00:13:12: Aus unserer Sicht ist es eigentlich unabdingbar, dass das Unternehmen einen Leistungsumfang definiert.

00:13:17: Das hat eigentlich zwei Gründe.

00:13:20: Auf der einen Seite kommt so das Thema Kosten plötzlich beim Unternehmen vor ist unter Umständen auch ein Kriterium.

00:13:29: Das bekomme ich für mein Geld.

00:13:31: Das fragt sich dann in der Regel jeder Geschäftsführer am Ende des Tages.

00:13:36: Das ist so das eine Thema.

00:13:37: Das andere Thema ist natürlich auch das Risikothema.

00:13:40: Entsprechend, was man dabei betrachten muss.

00:13:42: Das sind so Fokus in Richtung Hartfekt.

00:13:46: Dann kommt aber der große Softfekt Teil mit dazu.

00:13:51: Unternehmen gilt es halt auch, irgendwie eine ERP-Fähigkeit zu schaffen und da hilft es halt auch, das Definieren eines Leistungsumfanges von Prozessen und und und und, um dort einfach auch vieles zu lernen.

00:14:04: und bestehende Prozesse da und dort auch in positiven zu hinterfragen, weil ansonsten halt auch das Risiko da ist, diese drei Dinge passieren im ERP und das passiert in Excel, also bleibt es dann vielleicht auch in Excel.

00:14:18: Und da gibt es einfach viele Dinge, die... Firmen gar nicht wissen, was eigentlich moderne Systeme am Ende des Tages leisten können.

00:14:26: Ich glaube, was ganz Schwieriges ist die Granularität und die Tiefe eines Lastenheftes.

00:14:32: Ich persönlich bin da ein Freund von Maß und Ziel und soll zwei Dinge aus meiner Sicht erfüllen, um einerseits das Thema Ehepfähigkeit bei den Anwendern und Kiosen auf der einen Seite zu steigern, aber auf der anderen Seite auch für eine Folge der Implementierung, die richtigen Themen, Prozesse, Funksalitäten, was auch immer, wie es da definiert ist, im Endeffekt auch zu Skopen, um eigentlich die Implementierungsphasen auch zu bestreiten und damit der Anbieter dann auch hinterlage ist, ein wirklich seriöses Angebot am Ende des Tages auch zu stellen.

00:15:10: Dort wird es auch noch einige Budget-Posten geben, die man dann einfach gemeinsam klären muss.

00:15:14: Also, ich finde es ganz wichtig, dass das Budget gemeinsam mit dem Anbieter auch bespricht.

00:15:20: Der lustigste Fall, den ich mal hatte, stichwort Belege und Belegdesign, ein leidiges Thema.

00:15:27: Aber viele ERB-Systemen haben blöderweise nicht brauchbare oder hässliche Standardbelegdokumente.

00:15:36: Und dann kommt dann noch das Auge dazu.

00:15:39: Und da war bei einem Kunden, bei den letzten beiden, Anbieter A hat fünf Tage angeboten, der Anbieter B achtzig Tage.

00:15:48: Und ich musste Der Geschäftsführer hat mich gefragt, was ist denn da?

00:15:52: Also, wie soll man denn das vergleichen?

00:15:54: Das geht ja gar nicht.

00:15:55: Und sie hat mir auch gesagt, ja, das ist richtig.

00:15:58: Wir vergleichen heute noch Äpfel mit Kanalhohr.

00:16:03: Wir sollten, deshalb haben wir auch diesen Termin mit den Anbietern auch das Angebot durchbesprechen.

00:16:09: Was ist sein Gedankengang dabei?

00:16:11: Was ist die Rolle und Aufgabe des Anbieters?

00:16:12: Was ist die Rolle und Aufgabe des Anwenders?

00:16:15: Und der Anbieter sagt halt, ist ein Budget, fünf Tage, wir schulen euch, wie das Ding funktioniert, wie dieser Beleggenerator funktioniert.

00:16:25: Das ist mal ein Budget und wenn wir mehr brauchen, ist mehr und wenn wir weniger brauchen, ist halt weniger.

00:16:30: Und der Anbieter B meinte, na ja, eure IT-Abteilung, wir vermuten, es wird IT machen, ist personell mit eineinhalb Personen ausgestattet, die müssen das jetzige System betreiben, servisieren.

00:16:43: Dann sollten die bei den Schnittstellen noch was tun.

00:16:46: Dann sollten sie das Thema Softwarelogistik noch tun.

00:16:50: Dann sollten sie die Belege machen.

00:16:52: Und das hört ja nicht mehr auf, was die alles tun sollten.

00:16:55: Wir denken, das wird sich irgendwie nicht ausgehen mit einies Komma fünf Personen in diesem Umfang.

00:17:00: Wir glauben, wir werden da sehr viel tun müssen.

00:17:03: Deshalb steht Herr Achtzig.

00:17:06: Beide Anbieter haben recht.

00:17:07: Das ist absolut beides in Ordnung.

00:17:09: Noch gut.

00:17:10: Man muss nur darüber reden und die Erwartungshaltung klären.

00:17:15: Also sprich,

00:17:16: da gibt es Vergleichbarkeitsmäßig, ist es extrem schwierig zu sagen, was der eine bietet, kann der andere absolut nicht.

00:17:24: oder umgekehrt.

00:17:25: und weil ich es vorher, weil es mir vorher eingefallen ist, bezüglich Standardprozesse, viele Sachen sind ja schon selbstverständlich, dass die funktionieren.

00:17:34: Und ich kann mir immer vorstellen, dass im Zuge dessen auch viel getrickst wird in der Anführungszeichen, was so Standard-Themen angeht, die das System sowieso kann, aber vielleicht nicht erwartet wird von den Unternehmen, oder?

00:17:51: Ja, zum Teil schon.

00:17:53: Aber ich glaube so, das Thema der Vergleichbarkeit, dass eine hundertprozent Vergleichbarkeit gibt, ist am Ende des Tages einfach nicht.

00:18:01: Das muss man auch einfach ganz deutlich in einer Laufenheit ansprechen.

00:18:05: Aber man sollte zumindest auf Abschlussorten ungefähr oder zumindest ähnliche Obstsorte hinkommen.

00:18:11: Aber ich glaube, beim Ende des Tages, und so ticken eigentlich auch die meisten unserer Kunden, da geht es nicht um, wer anbietet hat in der Zeile A bei den Dienstleistungen zahl x stehen oder zahl y. Im Endeffekt geht es um das gesamte Lösungskonzept, auch um die Kompetenz des Anbieters, kann er uns wirklich auch prozessuell mit seinem Tool und seinem ERP-System am Ende des Tages auch weiterbringen und schafft er das auch unsere Ziele mit ihm.

00:18:40: Also unterstützt er uns eigentlich in der Zielerreichung und haben wir dann auch eine adäquate Preisstruktur und Risikoverteilung am Ende des Tages.

00:18:51: Wenn es im Projekt knarzt und es knarzt in jedem Projekt, das wäre auch komisch, wenn es nicht knarzt, dass man dann zumindest auch Ansprechpartner hat, wo das Ganze auch auf Augenhöhe am Ende des Tages passieren kann.

00:19:04: Also sprich, es ist auch extrem viel Kommunikation und der Erklärbarkeit da immer notwendig, was dann nicht nur halt diese klassischen Excel-Tabellen betrifft, die halt befüllt werden von den Anbietern, sondern wirklich auch die Erklärung dahinter.

00:19:21: weshalb dies so und so gestaltet wurde.

00:19:24: Was da gerade auf den Anzahldienstleistungen und so weiter ist, ist das schon elementar wichtig, diese Erklärung.

00:19:31: Bei den Anforderungen und Requirements, aus meiner Sicht, das ist einfach ein positives Abfallprodukt, wenn sich das Unternehmen im Vorfeld einfach mit den Geschäftsprozessen möglichen Funktionalitäten dieses Geschäftsprozess unterstützen.

00:19:47: bis hin, keine Ahnung, ein Großhändler.

00:19:50: Wir wissen das alles, da haben wir halt einfach hoch komplexe Preis-Fibnungsstrukturen in den Preislisten.

00:19:56: Da gibt es halt einfach Dinge, nein, wir wollen nicht mit dem Anbieter drei Stunden eine Preisliste anschauen und... Da bietet sich vielleicht dann als positives Lebenprodukt ein Anforderungskatalog an, wo man solche Dinge einfach abfragen kann.

00:20:10: Wenn es Unsicherheiten vom Anbieter gibt, muss er sicher e-melden.

00:20:13: Das ist auch seine Verantwortung.

00:20:15: Aber das hilft halt einfach am Ende des Tages in einem Projekt, um das Stichwort der österreichischen Politik zu adressieren.

00:20:24: Was war meine Leistung?

00:20:25: Was kriege ich für mein Geld?

00:20:26: Dass man da auch recht gut das darstellen kann.

00:20:32: allem beteiligter Mindesttag ist, dass offen ist, weil es hier unter Umständen einfach nicht notwendig gewesen ist, schlechte Diskussionen, da haben Projekte ein bisschen sehr schnell ins negative kippen, bis hin zu einer Rückaufwicklung.

00:20:48: Jetzt haben wir schon viel über verschiedene Anbieter gehört.

00:20:53: Sie bringen ja auch jedes Jahr dieses ERP Booklet raus, wo Sie verschiedene Anbieter auflisten und teilweise auch weitere Informationen zu den einzelnen Anbietern aufführen.

00:21:07: Können Sie da vielleicht kurz erklären, warum machen Sie das?

00:21:11: Was ist das Ziel?

00:21:12: Was ist vielleicht auch das Ziel Publikum dieses Booklets?

00:21:17: Ja, also das ERB-Booklet, das bringen wir einmal im Jahr heraus, wird im Herbst veröffentlicht und grundsätzlich bieten die, also der ZIB-Gruppe sind Anwender, Geschäftsführer und das soll eigentlich den Kollegen helfen, mal einen ersten Marktüberblick zu verschiedenen Anbietern und deren Systeme zu bekommen.

00:21:42: Das heißt, da sind Beschreibungen drinnen, Installationsanzahlen drinnen, welchen Funktionsbereiche unterstützen diese Systeme und so weiter.

00:21:52: Die Anbieter können sich bei unserer Anbieter Datenbank registrieren und die Anbieter werden auch kostenfrei drinnen abgedruckt.

00:22:01: Und Zielpublikum sind einfach Handwenderfirmen, um einfach mal einen Überblick zu bekommen über den deutschsprachigen ERP-Markt, was wichtig ist.

00:22:12: Und dann ist das Booklet natürlich noch liebevoll garniert mit einigen Fachartikeln zum Thema Change Management oder zum Thema Kommunikation.

00:22:21: Das sind einfach Dinge, die uns dann auch einfach auf der Seele negativ hängen, wo wir einfach ein sehr präsentar legen wollen.

00:22:32: Das ist im Endeffekt so das große Ziel des EP Booklets.

00:22:37: Es geht recht gut weg, muss ich auch sagen.

00:22:40: Das sind noch viele Unternehmen, die bestellen das dann auch wirklich jedes Jahr, einfach auch nur, um die Fachbeiträge zu lesen.

00:22:49: Und uns ist es sehr, sehr wichtig.

00:22:52: Es gibt es nur als Druckwerk, nur als Buch.

00:22:55: Das soll man in der Hand haben, das soll man auch lesen können, das soll man hinschreiben können.

00:23:01: Deshalb gibt es das nur physisch und ist für Anwenderfirmen auch kostenfrei.

00:23:09: Ja, sehr interessant.

00:23:11: Sie haben die Fachartikel angesprochen, haben Sie vielleicht in der Ausgabe von dem Highlight-Thema, das Ihnen spontan einfällt, wo Sie sagen, ja, das war ein sehr guter Beitrag.

00:23:22: Gut, dass wir diesen Beitrag heuer mit reingenommen haben.

00:23:27: Maa ist in eigentlich Hallebeiträge entsprechend gut.

00:23:30: Das Eigenglob stinkt, aber Gott sei Dank habe ich meinen Artikel nicht alleine geschrieben.

00:23:37: Aber wir tun uns manchmal schwer einfach auch in der Selektion, welches Thema nehmen wir jetzt wirklich mit hinein und welches Thema nicht, weil ansonsten haben wir dann zu viele Artikel auch drinnen.

00:23:50: Das ist dann oft einmal eher die Schwierigkeit, das richtige Thema dann wirklich zu adressieren.

00:23:55: Ich glaube einfach ein großes Thema in den letzten Jahren ist einfach das Thema.

00:23:59: People management, sei es Kommunikations, sei es Change, organisatorische Themen sehr, sehr stark.

00:24:06: Das Thema Funktionalitäten und diese Themen sind jetzt immer stärker in den Hintergrund gerückt.

00:24:13: Was verstärkter kommt, ist gerade so das Thema vertragtem Teil.

00:24:19: Da gibt es zum Teil einfach böse Überraschungen für beide Seiten am Ende des Tages.

00:24:27: In diese Richtung wird es auch entsprechend dann in der neuen Ausgabe geben, das ERP-Buglitz.

00:24:33: Ja, super.

00:24:34: Vielen Dank.

00:24:35: Die Zeit ist unglaublich schnell verflogen.

00:24:38: Gibt es noch was, dass Sie unseren Zuhörerinnen und Zuhörern gern mitgeben möchten?

00:24:44: Also zum Beispiel, wie man bei ERP-Auswollprojekte nicht scheitert, bzw.

00:24:50: wie man schon im Vorhinein Ja, die Dinge richtig angehen kann, sodass man eben nicht auf böse Überraschungen stößt am Ende.

00:25:01: Ich glaube, eines der wichtigsten Punkte ist, das ist auch unser Unternehmenslogan am Ende des Tages, was man beachten sollte.

00:25:08: Am Ende des Tages geht es eigentlich nur darum, Prozesse, Organisation und Systeme richtig zu integrieren.

00:25:15: Das ist, glaube ich, der erste wichtige Ausgangspunkt.

00:25:19: Passend dazu, erster Schritt, Strategie, muss man am Ende des Tages machen, auch ein bisschen über die Auswahl hinausdenken.

00:25:30: Das ist glaube ich ganz was Wichtiges.

00:25:32: Dann Key-User und Anwender in positiven auch mitnehmen, Leistungsumfang definieren, ist auch ein gutes Instrument, um einfach ERP-Fähigkeit zu steigern, wenn sich die Leute mit Prozessen, mit Funktualitäten und soweit auseinandersetzen.

00:25:48: Dann glaube ich, Vertragsthemen sollte man gut berücksichtigen.

00:25:54: Ich sage immer, ein normales Angebot mit den AGBs ist zum Teil einfach nicht unterschreibbar.

00:26:03: Da geht es einfach um Risikothemen.

00:26:06: Es soll gut verteilt sein.

00:26:07: Es soll auch ein fairer und ein Partnerschaftlinvertrag sein und auch inhaltlich allen Beteiligten klar sein, was am Ende des Tages rauskommt.

00:26:14: Und ich glaube, das richtige Team und die richtige Teamzusammensetzung ist, glaube ich, sehr, sehr wichtig.

00:26:20: Man muss sich strukturell überlegen.

00:26:22: Zieht man jetzt zum Beispiel Anwender heraus, die sollen Key-User sein und werden für das Implementierungsprojekt.

00:26:30: Was ist deren Rolle nach der Implementierung?

00:26:33: Gehen die wieder zurück in den Fachbereich?

00:26:35: Bleiben die noch Key-User?

00:26:36: Das ist einfach die Punkte, mit der man sich am Ende des Tages auseinandersetzen muss.

00:26:42: Das sind, glaube ich, die wichtigsten Punkte, die man betrachten muss.

00:26:47: Gut strukturieren, das finde ich wichtig.

00:26:50: Ich glaube nicht, dass es hilft, wenn man sich sieben Tausend Anbieter angeschaut hat.

00:26:56: Valide Entscheidungskriterien, die man auch wirklich bewerten kann, also auch sich der Bewertungsthematik bewusst sein.

00:27:05: Stichwort Usability oder Benutzerfreundlichkeit ist häufig ein Kriterium.

00:27:11: Man muss ja auch offene Frage stellen, wie bewerten wir das?

00:27:13: Und zwar objektiv.

00:27:15: Da wird man auch aus Kriterium mitnehmen kann.

00:27:18: Und hintenraus hilft, glaube ich, häufig auch eine Nutzwertanalyse, wo man einfach harte Fakten und softe Fakten auch passend gewichtet und dann eigentlich zum richtigen Anbieter mit dem E-Welden-System kommt.

00:27:34: Ansonsten, was ich vielleicht auch noch ans Herz lesen kann oder Herz legen kann, ist natürlich das ERB-Bucklet.

00:27:40: Das soll einfach mal ein bisschen Stütze sein und ein bisschen Hilfe sein.

00:27:44: wo man, glaube ich, sehr viel auch selber machen kann.

00:27:47: Und alternativ oder additiv, wenn man so möchte, darf ich auch vielleicht noch auf die ERP Future hinweisen.

00:27:56: Das ist eigentlich die größte Fachveranstaltung für Enterprise Systems, ERP in Österreich.

00:28:04: Das ist eine Wanderfachveranstaltung, die jedes Jahr an einer anderen Universität oder Hochschule stattfindet.

00:28:11: Und die findet dieses Jahr am dreizebten November.

00:28:14: an der Hochschule in Burgenland statt, wo dann auf der einen Seite natürlich Anwender vertreten sein werden.

00:28:21: Es werden Anbieter vertreten sein, in ihren Leistungsspektrum darlegen.

00:28:25: Und ich glaube, der große Vorteil für die Teilnehmer ist, es ist auf neutralem Boden, nämlich auf dem Klärneutralen, nämlich den der Wissenschaft, Forschung und Ausbildung.

00:28:36: Und ich glaube, bietet dann sehr, sehr guten Raum, sich einfach umgezwungen, entsprechend austauschen zu können, auch mit Anwendern, auch aus anderen Broschen, kennen zu lernen, wie geht ihr mit diesem Thema um?

00:28:49: Und ich glaube, einfach so.

00:28:51: als Plattform für den Austausch ist es in dem Umfeld ERP Enterprise Systems, glaube ich, sehr zielführende Veranstaltungen, wo die Teilnehmer aus sehr viel mitnehmen können.

00:29:05: Ja, herzlichen Dank für diese Einblicke.

00:29:07: Auf die ERP Future sind wir natürlich auch schon sehr gespannt und wir werden auch voraussichtlich mit dabei sein.

00:29:16: Herr Kekais, vielen Dank für Ihre Zeit, die Sie sich aus Ihrem Fenstertag an dem diese Aufnahme stattfindet, heute herausgenommen haben.

00:29:26: Danke für die interessanten Einblicke.

00:29:28: Und in der nächsten Folge geht es genau über ein Thema, das Sie auch schon angesprochen haben, nämlich über Verträge.

00:29:35: Und zwar sprechen wir dort mit Philipp Garra über das Thema der Lizenzkosten.

00:29:41: Das war es mit der ersten Folge der zweiten Staffel ERP Insight der FA Kuhstein Tirol.

00:29:47: Vielen Dank fürs Zuhören.

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